CORONA -Horror-Prognose – Wirtschaftseinbruch – Kurzarbeit – KRISE – COVID 19!!!

Auf der Internetplattform XING lese ich: „Horror-Prognose: Wirtschaft erholt sich erst Ende 2021 wieder“ – Umfrage des Ifo-Instituts, Quelle: ntv.de, mli/rts.

kurz darauf: „Kurzarbeit, Konsum, Kredite: Eine Regierungsanalyse zeigt, wie schlimm die Wirtschaftskrise in Deutschland ist – und noch wird. Ein Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesfinanzministeriums gibt eine düstere Prognose für die deutsche Wirtschaft ab.“ Quelle: businessinsider.de

Ein weiteres Schmankerl: in der FAZ: „Die Wirtschaft bricht stärker ein als erwartet“ von Britta Beeger und Niklas Záboji.

Oder unter „tagesschau.de“ ist zu lesen: „Folgen der Corona-Pandemie – die Meisten werden ärmer sein“

Und ich frage mich: welchen Sinn haben oben genannte Informationen? Ich fühle mich wie ein todkranker Krebspatient, dem jeden Tag gesagt wird: „Achtung – Du hast nur noch ein Jahr zu leben!“ Oder: „Übrigens: Dein Tod wird furchtbar sein!“ Und vielleicht noch: Zittere schon einmal vor Angst vor den Schmerzen, denn sie werden so schlimm sein, dass Du wahnsinnig wirst…“

All das mag vielleicht stimmen – aber macht es Sinn, dies einem todkranken Menschen zu erklären – am besten Tag für Tag? Wird es seine Laune bessern, sein angegriffenes Immunsystem stärken – sein ohnehin kurzes Leben erfüllter machen – macht es einfach überhaupt Sinn?

Es ist hinlänglich bekannt, dass gutes Zureden, die Zuwendung von Ärzten und das „sich Zeit nehmen“ für Ihre Patienten zu besseren Heilerfolgen führt. Sogar Placebo Präparate wirken – allein deshalb, weil sich der Kranke einbildet, er würde durch dieses Mittel gesund. Das ist ein Fakt! Uns ist bekannt, dass positive mentale Vorbereitung auf Prüfungen, auf Wettkämpfe und Herausforderungen einen positiven Effekt haben.

Umgekehrt funktioniert dies natürlich genauso. Wir kennen den Effekt der „Self-fulfilling Prophecies“. Wir wissen, dass Depressionen auch zur Schwächung des Immunsystems führen, weshalb an Depression erkrankte Menschen leichter körperlich erkranken.

Ich glaube es ist inzwischen jedem noch so ungebildeten Bürger unserer Gesellschaft, jedem Freiberufler, jedem Unternehmensinhaber, jedem Mitarbeitenden unserer Konzerne oder KMU’s bekannt, dass die wirtschaftliche Lage – gelinde gesagt – anders aussieht als vor 3 Monaten.

Was brauchen wir Alle denn in dieser Situation? Mehr Horrormeldungen jeden Tag? Mehr Zahlen und Informationen über kriselnde Unternehmen, Konkurs und Voraussagen der Flaute bis zum Sankt Nimmerleinstag? Fördert dies die Abwehrstärke unseres „gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Immunsystems“? Oder fördern diese Meldungen diejenigen Organisationen, Parteien und Politiker, die aus der Angst unserer Mitmenschen immer schon Kapital schlagen? So wie dies vor allem die linken oder rechten Ansichtseigner des politischen Spektrums tun.

Natürlich brauchen wir möglichst sinnvolle und fachlich-sachlich richtige Informationen bezüglich der Entwicklung, um strategisch planen zu können. Ich bezweifle aber sehr, dass oben genannte Informationen für Entscheidungen zur weiteren strategischen Planung von Freiberuflern, KMU’s oder Konzernen genutzt werden können. Ich empfinde die meisten Horrormeldungen eher als Geschäft mit der Angst – Panikmache und Sensationshascherei.

Es wird im Hinblick auf Veränderungsmöglichkeiten durch die Corona-Krise so viel geredet und philosophiert – ich wünschte mir, dass diese Effekthascherei ein Ende findet. Wir wissen inzwischen um die Problematik, wir brauchen keinen Weckruf durch irregeleitete Berichterstatter der Medien. Wir brauchen Zuversicht, wir brauchen den Blick für kreative Lösungen, wir brauchen Ideen und Mut zur Tat, wenn wir wollen, dass unser wirtschaftliches und gesellschaftliches System sich selbst heilt.

Welche positiven Veränderungen können wir also ersehen, die sich aus der Covid 19 Krise bisher ergeben haben?

Wie oft habe ich Führungskräfte in der Vergangenheit in coachings sagen hören: „ich hätte gern mehr Zeit mit der Familie“ – viele von uns haben diese Zeit nun – sollte also positiv sein, oder? Brauchen wir wirklich all die Lieferketten aus Asien und Osteuropa? Wäre es für den Klimawandel nicht auch sinnvoll viel mehr Produkte lokal zu produzieren? Wäre dies nicht eine große Chance für uns, für unsere Kinder und deren Kinder den CO²-Ausstoß stark zu reduzieren? Brauchen wir all die Flüge nach Mallorca an den Ballermann für 50,- € wirklich? Auf die Schnelle geschäftlich nach New York oder Vietnam? Haben nicht die meisten von uns festgestellt, dass Online-Meetings doch des Öfteren Sinn machen,weil dadurch Fahrtkosten oft stark gesenkt werden können. Wenngleich ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie persönliches Treffen nicht gänzlich ersetzen werden können, egal wie funktionell und ausgereift die Technik ist.

Homeoffice ist plötzlich möglich und funktioniert offensichtlich bei vielen Mitarbeitenden recht gut (sicher nicht bei Allen). Die Arbeit wird also tatsächlich immer flexibler, wie in den letzten Jahren immer wieder von HR-Abteilungen und Coaches als Motivationsfaktor angepriesen.

Mir fielen so einige Themenfelder ein, die wir konstruktiv verändern könnten mit den Lehren der Corona-Krise im Blick:

Organisationsentwicklung:

  • Flachere Hierarchien schaffen
  • Flexiblere Arbeitsmodelle weiterentwickeln (auf der Basis der Erfahrungen mit Homeoffice etc.)
  • Die Rolle der Führung und Macht überdenken

Strategische Ausrichtung der Unternehmungen / Unternehmer:

  • Neue Produkte entwickeln (Beispiel Mundschutz J)
  • Klimawandel:
  • Häufigere Online Meetings um CO²-Aussstoß zu senken
  • Lieferketten überdenken (lieber 2 € mehr für lokale Produkte statt T-Shirts aus China)

Gesellschaftlich:

  • Bewusster Essen (weniger Fleisch, mehr Gemüse J)
  • Bewusst das Immunsystem stärken um besser gegen Viren geschützt zu sein – aber nicht durch Medikamente sondern aufgrund einer gesünderen körperlichen Konstitution

Bereich Bildung/Schule:

  • Die Kinder besser auf selbständiges, selbstorganisiertes Lernen vorbereiten – viele Kinder waren mit Ihrem „Homeoffice“ völlig überfordert.
  • Neue didaktische Konzepte entwickeln – pädagogische Inhalte überarbeiten

Diese Ideen habe keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit – es waren die ersten Gedanken hinsichtlich möglicher Felder der sinnvollen Veränderung und Weiterentwicklung während und nach Corona.

Es gibt viele Chancen, die aus dieser Krise erwachsen können. Es wäre schön und sicher der Bewältigung der Krise weitaus zuträglicher, wenn der Fokus der Berichterstattung auf solchen Ideen und Chancen zur Weiterentwicklung läge. Ich persönlich klicke inzwischen sofort weg, wenn Worte wie „Horror, Wirtschaftliche Krise, Insolvenzgefahr“ etc. im Zusammenhang mit der Corona Pandemie in reißerischen Überschriften stehen. Sollten Sie dies ebenfalls getan und diesen Artikel nicht gelesen haben sind Sie vielleicht ebenfalls dieser Berichterstattung überdrüssig.

Ich bin überzeugt, dass eine nachhaltige Entwicklung unserer Zukunft möglich ist, wenn wir unseren Fokus darauf legen, so viel als nur möglich aus Krisen wie dieser zu lernen. Eine Riesenchance, nicht?

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