Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser…

Vertrauen Sie mir…

Manche Führungskräfte scheinen ihr Team so leicht zu führen. Im Team herrscht meist gute Stimmung, selbst phasenweise hoher Workload wird ohne große Fehler gemeistert. Die Kommunikation ist gekennzeichnet durch wertschätzendes Miteinander – Feedback – auch zu sensiblen oder kritischen Themen wird konstruktiv angebracht.

In vielen anderen Teams läuft es genau andersherum. Unter hohem Druck werden mehr Fehler gemacht. Schuldzuweisungen innerhalb des Teams und hin zu anderen Abteilungen hört man immer wieder. Jammern über das Unternehmen, die Arbeit und die Führungskräfte.

Eigentlich ist es ganz einfach – und doch schwer umzusetzen. Im ersteren Fall werden Führung und Teamkultur von Vertrauen getragen. Es gibt allerdings einen zwingend notwendigen Schritt, ohne den alle Forderungen Aufmunterungen, Teambildungsmaßnahmen, Kommunikations-Schulungen etc. pp. ins Leere laufen – müssen. Die Führungskraft geht in die Vorleistung und schenkt zuallererst Vertrauen.

Wenn wir Vertrauen genau betrachten, stellen wir fest, dass es – wie bei der Führung – bei mir selbst beginnen muss. Vertrauen beinhaltet „Trauen“. Es braucht Mut, um zu vertrauen – diesen ersten Schritt zu machen und Vertrauen zu schenken.

Wer kein Selbst-Vertrauen hat – wird kaum anderen Vertrauen schenken können. Kinder die Gewalt durch Erwachsene erfahren haben, tun sich deshalb schwer, sich anderen Erwachsenen zu öffnen und zu vertrauen. Beim Verhältnis Mitarbeitende und Führungskraft ist es ebenso.
Wenn Mitarbeitende nach einem Fehler erleben, dass ihre Führungskräfte Schuld zuweisen und sich unbeherrscht und aufgebracht verhalten, werden sie sich genauso schwer tun diesen Führungskräften zu vertrauen. Führungskräfte haben also eine hohe Verantwortung, achtsam mit Sprache und Verhalten umzugehen. Das Bedarf einer reifen und erfahrenen Persönlichkeit.

Wenn wir es als Führungskräfte nicht schaffen eine positive Teamdynamik aufzubauen, spielt fehlendes Vertrauen eine Rolle – bei den Teammitgliedern untereinander und zur Führung hin. In meiner Erfahrung können wir dies an der bestehenden Fehlerkultur im Team oder Unternehmen sehr gut beobachten. Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeitende verstehen nicht, dass Fehler kein Problem sind. Fehler sind ein Fakt und ein Problem ist ausschließlich unser destruktiver statt konstruktiver Umgang mit ihnen. Wenn Teammitglieder bei Fehlern Schuldzuweisungen machen, kann im Team kein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden.

Herrscht in einem Unternehmen, in dessen Abteilungen und Teams eine Kultur des Vertrauens, dann wird neuen Führungskräften, neuen Teammitgliedern, ja selbst neuen Strategien und Prozessen leichter Vertrauensvorschuss gewährt. Change-Prozesse werden mit weniger Widerstand umsetzbar. Funktioniert jedoch nur, wenn wir davon auszugehen, dass wir unseren Mitmenschen vertrauen können.

Wenn wir uns angenommen, eingebunden und zugehörig fühlen – wenn wir vertrauen – können wir unser ganzes Potential entfalten und erfüllt unsere Tätigkeiten ausführen.

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